Wenn Sie auf das Bild hier klicken, gelangen Sie zu einer ausführlichen Anleitung für einen spirtuellen Übungstag zu Hause mit Impulsen und Audio-Anleitungen zum weihnachtlichen Thema „Menschwerden“:

Wie kann ich voll entfalten, was in mir steckt und ein so göttlich liebevoller Mensch werden wie Jesus von Nazareth einer war?

Sie können diesen ganzen Tag bei sich gestalten oder natürlich die einzelnen Elemente auch über mehrere Tage verteilt oder ganz unabhängig voneinander meditieren.

Dazu können Sie die Materialien ausdrucken oder hier am PC anschauen.

Ein Besinnungstag zu Hause

Meine Menschwerdung:
Von guter Hoffnung und neuer Geburt

 

Der Tagesablauf im Überblick

Am Vorabend: Ich suche mir einen ruhigen Platz, wo ich mich wohlfühle und auch aufmerksam allein da sein kann und richte ihn evtl. etwas her mit einer Kerze o.ä.Dann lese ich mir diesen Zeitplan hier auf dem PC durch und passe ihn ggf. für mich an.
Ich kann ihn, falls möglich, auch ausdrucken, halte aber für das Audio zu Beginn PC oder Smartphone bereit.
Ich stelle mich innerlich auf den morgigen Tag ein. Wenn ich etwas kreativ malen, zeichnen oder gestalten will, lege ich das dafür Benötigte zurecht. Ebenso irgendeinen Spiegel.
Ggf. kann ich Mitbewohner informieren, dass ich nur im Notfall ansprechbar bin.

9.30   Uhr           Einstieg: Bewusster Beginn, Audio, Meditation, dann bewegen, lüften o.ä.

10.00  Uhr        1. Impuls: Wie Jesus Menschwerden meint.

10.15  Uhr         Besinnungs- und Gebetszeit mit dem Blatt 1, dann ausdrücklich: 15‘ Pause

11.30  Uhr         Notizen schriftlich oder kreativ, 5-15 min Stilles Gebet zum Abschluss
Bei mehreren TN im Haus ggf. auch Austausch

12.30  Uhr         Mittagessen und Pause: Spaziergang, Körperübung, Kaffee, leichte körperliche Arbeit allein im Haus, aber wichtig: Bei mir und dabei bleiben. Möglichst keine Ablenkungen.

13.30  Uhr         2. Impuls: Wie Jesu Botschaft in der mystischen Tradition verwirklicht wird.

13.45  Uhr         Besinnungs- und Gebetszeit mit dem Impulsblatt 2, dann 15 min Pause

15.00  Uhr         Notizen u.a. wie am Vormittag, Pause

16.00  Uhr         Ernte der Früchte des Tages mit dem Abschlussgebet der liebenden Aufmerksamkeit (Audio) bis gegen 16.30 Uhr

 

Der Ablauf im Einzelnen

Einstieg:
Ich halte das Abspielgerät für das Audio bereit und beginne bewusst diesen Besinnungstag, z.B. mit dem Entzünden der Kerze, einer Verbeugung, einem Kreuzzeichen o.ä.

Menschwerden: Was ist das, was da Mensch werden will?
Wer bin ich? Wer will / darf / kann / soll ich sein?

Modernere Bezeichnungen für das Wort „Menschwerdung“ sind Persönlichkeitsentfaltung oder auch Selbstverwirklichung.

Sie bedeuten: Wir sind nicht am Ende, nicht mit unseren Möglichkeiten und auch nicht mit unserer Hoffnung. Ich möchte mit Ihnen auf unsere großen Potenziale schauen.

Da geht noch was!  Als Glaubende leben wir auf einer nach oben offenen Entwicklungsskala.

Sie spüren das anscheinend, sonst wären Sie auf diese Zeilen nicht gestoßen. Neue Entwicklungsräume zu entdecken, kann uns eine große Freude bereiten, die ahnen lässt, worum es im Advent der Erwartung und im Weihnachtsfest der Lebensfülle geht.
Ich möchte Ihnen dazu Impulse zum eigenen Übungen anbieten, mit denen Sie Ihre ganz persönlichen Erfahrungen machen und so der Spur Ihrer Hoffnung folgen können.

Der Beginn von allem ist das Üben der Selbstwahrnehmung.
Legen Sie den Spiegel bereit.

Hören Sie nun in Ruhe das Audio: Angeleitete Stilleübung zum guten Dasein hier und jetzt.

Stilleübung zum Ankommen

Ich als Bild Gottes – Spiegelmeditation

Nach einem guten Durchatmen bleibe ich in dieser aufmerksamen Präsenz und nehme den Spiegel zur Hand:

Ich schaue mich an. Ich verweile in Ruhe 1-2 Minuten dabei, wenn es mir möglich ist…

Ich halte mich aus…

Wie geht es mir damit?

Kann und mag ich mich liebevoll anschauen?

Einen liebevollen Blick gibt es:
„Gott erschuf den Menschen als sein Bild…
Gott sah an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut.“ Genesis 1,26-31

Wie ich angeschaut bin, so kann ich mich anschauen üben: Ich bin ein geliebtes Bild Gottes.

Ich beende diese Übung achtsam und lege den Spiegel zur Seite.

Vielleicht habe ich es in dieser Übung schon empfunden oder nehme es wahr, wenn ich in mein Leben schaue, meine Liebe zu mir selbst, zu meinen nahen und fernen Mit-Menschen,
zu Gott, der Liebe selbst:

Vieles ist schon gewachsen und hat sich entfaltet, das mich dankbar und glücklich sein lassen kann.

Anderes hat auch noch Luft nach oben und könnte sich noch entwickeln.
Wenn ich still werde, beginne ich meine Grenzen zu spüren, meine Ohnmacht in den wirklich wichtigen Dingen des Lebens, die ich nicht im Griff habe und nicht einfachhin machen kann:

Im Lieben, im Wachstum innerer Freiheit und klarer Persönlichkeit, im Umgang mit meinen Gefühlen, Ängsten, Blockaden, im Aushalten der Realitäten der Menschen und der Welt, auch gegenüber Schicksalsschlägen, Veränderungen, Abschieden und letztlich meinem sicheren Tod.

Ich versuche, hier nicht den aufkommenden inneren Bewegungen auszuweichen, sondern dazubleiben, hinzuschauen, auszuhalten…

Ich kann das, weil ich hoffen darf, dass sich aus diesem Ringen etwas Gutes, Neues, Schönes ergeben kann. Sehnsucht mag sich regen…

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Erlösung.

Über alles eigene Sorgen und Leisten hinaus gilt mir die alte und immer neue Verheißung des Advent: Das Göttliche pulsiert in allem Leben und drängt dazu, Mensch zu werden, neu geboren zu werden auch in mir, genau in mir!
Die Fülle des Lebens erwartet mich. In der Liebe ist nichts unmöglich – so wie der Engel in der biblischen Legende zu Maria sprach (Lukasevangelium 1,37).

In zwei Schritten aus der spirituellen Tradition möchte ich dem nun mit Ihnen nachgehen.
Dazu habe ich Ihnen jeweils ein Impulsblatt erstellt, mit dem Sie eine persönliche Besinnungs- und Gebetszeit gestalten können.

Am besten lesen Sie als ersten Schritt diese Hinweise durch, machen eine kleine Verschnaufpause und wenden sie dann an, soweit es für Sie passt.

Hilfen für die persönliche Besinnungszeit

Ich finde mich ein und nehme mir jetzt bewusst diese Zeit für mich.
Ich bin jetzt da.
Ich darf da sein so wie ich jetzt bin, mit meinem Leib, meinen Gedanken, meinen Gefühlen. Ich muss nichts leisten.
Ich spüre meinen Atem in mir, wie er kommt und geht  –  ganz von allein…
Ich bin da mit meinem Gott.
Er – Sie – Es ist da mit mir, für mich, in mir …

Jetzt kann ich mir in Ruhe das Bild, Jesu Worte oder später die aus der mystischen Tradition anschauen …

Es geht nicht um ein Abarbeiten, sondern ich kann wie eine Wünschelrutengängerin bei dem verweilen, was mich jetzt anspricht.

Ich nehme mir Zeit dafür, zum Spüren, zum Wirkenlassen …

… die Atmosphäre, die Stimmung, die mir von dort entgegenströmt …

Was löst dies jetzt bei mir aus an Empfindungen, Gedanken…? Alles darf sein.

Was wünsche ich mir jetzt, was ersehne ich …

Wenn sich innere Widerstände melden, auch sie vielleicht erst einmal anschauen, da sein lassen, hören und spüren, was sie mir sagen wollen …

Wenn es für mich passt, kann ich mit meinem Gott oder auch Jesus Christus darüber ganz konkret ins Gespräch kommen,
dankend, bittend, fragend, klagend, jubelnd, …was auch immer in mir da ist …

oder auch nur schweigend mit Ihm das Ganze in Liebe anschauen …

Wenn es genug für mich ist oder die vorgenommene Dauer abgelaufen, beende ich diese Zeit bewusst.

 

Jetzt nehmen Sie das Impulsblatt zur Hand, digital oder ausgedruckt.

Impulsblatt 1, 12-2020

Jesu Mitteilung seiner grundlegenden Befreiungserfahrung

 

Nach der Besinnungs- und Gebetszeit mit dem Impulsblatt machen Sie bewusst eine Pause von mindestens 15 Minuten (aufstehen, lüften, basale Versorgung, eine kleine Runde draußen drehen…). Dann widmen Sie sich dem, was Sie gerade im Herzen bewegt. Sie können sich wie in einem Selbstgespräch Notizen machen und/oder etwas kreativ gestalten und auch ggf. sich austauschen, wenn Sie zu mehreren im Haus teilnehmen.
Vielleicht nehmen Sie sich vor dem Mittagessen noch eine Zeit des Stillen Gebetes, in dem Sie  mit Worten oder schweigend vor Gott bringen, was jetzt da ist.
Nach der Mittagspause können Sie wiederholend zur Einstimmung wieder die Besinnungshilfe lesen und nehmen dann das 2. Blatt zur Hand.

Impulsblatt 2, 12-2020

Spirituelle Wege zu dieser Erfahrung in der mystischen Tradition der Religionen

 

Nach der Pause und Ihrer Zeit mit den Notizen, dem kreativen Gestalten, Austausch oder Gebet können Sie sich zum Abschluss durch das Audio zum Gebet der liebenden Aufmerksamkeit aus der ignatianischen Tradition anleiten lassen, um gleichsam die Ernte der Früchte dieses Tages einzubringen. Legen Sie dazu einen handlichen Zettel und einen Stift bereit.

Hören Sie nun in Ruhe das Audio: Gebet der liebenden Aufmerksamkeit

Anleitung zum Gebet der liebenden Aufmerksamkeit

Damit haben Sie diesen besonderen Besinnungstag gut abgeschlossen.

Ich sage „Schön, dass Sie dabei waren!“ und wünsche Ihnen Gottes liebenden Segen auf all Ihren Wegen mitten im Alltag dieser besonderen Adventstage auf die Verheißung hin,
ganz Mensch zu werden zum Heil dieser Welt.

Bleiben Sie gut behütet – was auch kommen mag.

Für das team exercitia: Johannes Lieder

 

 

 

 

28. November 2020